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Archive
und
Erin­ne­rung

07. – 09.09.23

Kunst­hoch­schule für Medien Köln &
Rauten­strauch-Joest-Museum, Köln

Das zweite Wochenende steht ganz im Zeichen der künstlerischen Auseinandersetzung mit kulturellen Archiven, deren Leeerstellen und deren teils konfliktbeladener Geschichte, die durch Formen alternativer Wissensproduktion sowie mit den Möglichkeiten digitaler Medien und Strategien der Performancekunst sichtbar gemacht und pluralisiert werden sollen. Die doppelte Gastgeberschaft durch das Rautenstrauch-Joest-Museum und die Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) verweist auf die gemeinsame Beschäftigung mit der Sammlung des Museums in einem postkolonialen Kontext und neue Möglichkeiten ihrer digitalen Erforschung. Workshops, Depotführungen, Diskussionen, eine Listening Session und Vorträge werden viele weitere Beispiele für den Umgang mit institutionalisierten und informellen Archiven aufzeigen.

Programm

Do, 07.09.


16:00 Uhr

Sinthujan Varatharajah

Lesung + Gespräch

Ort: Rautenstrauch-Joest-Museum (RJM) | Bibliothek

Sprache: Deutsch

Im Rahmen einer Autor*innenlesung mit anschließendem Gespräch zum Buch an alle orte, die hinter uns liegen von Sinthujan Varatharajah werden wir einige der thematischen Aspekte näher beleuchten, die sich mit den Fragen zu Archiven, Agency und Postkolonialismus des Peer to Peer-Wochenendes am Rautenstrauch-Joest-Museum und an der KHM verknüpfen. an alle orte, die hinter uns liegen befasst sich mit der Frage, wie sich Kolonialismus in unsere Gegenwarten und in unsere Alltäge ein-geschrieben hat. Wie wirken sich imperialistische Bestrebungen bis heute auf unsere Lebensrealitäten aus – und wie beeinflussen sie Asylfragen sowie menschliche Beziehungen zu Umwelten? Sinthujan Varatharajah macht deutlich: Unsere sogenannte kolonialistische Vergangenheit ist so omnipräsent, dass wir sie meistens gar nicht mehr wahrnehmen.

Moderiert von Havîn Al-Sîndy


19:00 Uhr

Leaky Archive

Ausstellungseröffnung

Art: Ausstellung

Ort: RJM

Sprache: Deutsch

Die neue Ausstellung des Rautenstrauch-Joest-Museums beschäftigt sich damit, wie koloniale Archive und Sammlungen kritisch erschlossen und reflektiert werden können. Teilnehmende Künstler*innen bieten methodische und thematische Zugänge zu Sammlungen, Archiven und Datenbanken des kolonialen Erbes. Sie erzählen die Geschichten der Menschen und Kulturen, aus denen die Bestände des Rautenstrauch-Joest-Museums hervorgegangen sind.

Weitere Infos unter: rautenstrauch-joest-museum.de

 

Fr, 08.09.


13:30 – 16:00 Uhr

Edit-a-thon

Art: Workshop

Ort: RJM Kitchen

Sprache: Deutsch

Teilnehmer*innen des Edit-a-thon sind eingeladen, die Datenbank des Museums, in der alle Objekte gespeichert sind, zu editieren und damit zur Förderung der Vielstimmigkeit beizutragen. Das RJM- und KHM-Team sowie eine temporäre Bibliothek stehen zur Unterstützung bereit. Bringt außerdem eure Bücher und Dokumente mit, um den Edit-a-thon zu bereichern und die Datenbank mit wertvollen Informationen zu speisen. Lasst uns gemeinsam Leerstellen aufdecken und über alternative Formen der Wissensproduktion nachdenken!

Begleitet wird der Edit-a-thon von Künstlerin und Kuratorin Fatima Khan.

Anmeldung unter:
rjm-veranstaltungen@stadt-koeln.de


18:00 Uhr

donna Kukama

Art: Lecture Performance

Ort: Kunsthochschule für Medien Köln (KHM) | Aula

Sprache: Englisch

Begrüßung und Lecture Performance von donna Kukama.


19:00 Uhr

Scattering/​Gathering:

Archive, Memory and Memorial­isation

Art: Vortrag & Talk

Ort: KHM Aula

Sprache: Englisch

Henriette Gunkel und Nashilongweshipwe Mushaandja führen ein Gespräch über ihre frühere gemeinsame Arbeit und die Wege führen, die sie in Bezug auf die jüngsten Interventionen der Erinnerungsarbeit zwischen Deutschland und Namibia zurückgelegt haben. Sie werden verschiedene künstlerische, aktivistische und akademische Methoden und Strategien des Sammelns von verstreuten Archiven und Erinnerungen neu betrachten und auspacken. Beginnend mit dem transnationalen Forschungsprojekt "Gathering: Towards a Transdisciplinary Approach to Spaces, Traces, and Practices of Memorialisation in Namibia and Germany" (Auf dem Weg zu einem transdisziplinären Ansatz für Räume, Spuren und Praktiken des Gedenkens in Namibia und Deutschland) wollen sie sich mit den unterschiedlichen Geschichten, Erinnerungen und materiellen "Überresten" befassen, die diese Orte miteinander verbinden. Sie argumentieren, dass "Erinnerungsarbeit" durch performatives Sammeln zu einer dynamischen und heilenden Erinnerungskultur beitragen könnte. Es wird mit der Queer-Methode der Archival F(r)ictions experimentiert, um aktuelle archivarische Interventionen, die auf Rückkehr und Restitution abzielen, zu durchdenken.

Zu diesem Zweck werden Henriette Gunkel und Nashilongweshipwe Mushaandja verschiedene Objekte mitbringen - einen Text, ein Bild oder ein Hörstück -, die als Portale zwischen den verschiedenen Zeiten und Räumen fungieren. Dadurch wird eine improvisierte und performative Konversation ermöglicht, die sich dann auf Agustina Andreoletti und Sam Hopkins ausdehnt, die anschließend mit den beiden an einer Podiumsdiskussion teilnehmen werden.


20:30 Uhr

YAYA

Art: DJ-Set

Ort: KHM GLASMOOG

YAYA is not a who
YAYA is not a what
YAYA is a need, for you and me. 

YAYA ist eine Crew, eine Plattform, die Raum und Stimme für Club und Popkultur bietet. YAYA ist ein solidarischer Space mit Fokus auf BIPOC femmes. Im September sind YAYA musikalische Begleiter*innen des P2P- Monats der Medienkunst. Wir lauschen den Klängen dieser interessanten Formation an allen vier Orten.

Line-Up
Gîn Bali
Perfomances by Essi+Mel Juana

 

Sa, 09.09.


11:30 Uhr

Leaky Archive:

Künstler*innenführung

Art: Führung

Ort: RJM | Treffpunkt Foyer

Sprache: Deutsch

Die teilnehmenden Künstler*innen geben Einblicke in die neu eröffnete Ausstellung Leaky Archive(s) und die Entstehungsprozesse dahinter. Ein Parcours, der Erzählungen/ Gegenerzählungen und Erinnerungsarbeit mit den Möglichkeiten und Problemen der Zugänglichkeit, der Bewahrung und der Beteiligung verbindet.

Die neue Ausstellung des Rautenstrauch-Joest-Museums beschäftigt sich damit, wie koloniale Archive und Sammlungen kritisch erschlossen und reflektiert werden können. Teilnehmende Künstler*innen bieten methodische und thematische Zugänge zu Sammlungen, Archiven und Datenbanken des kolonialen Erbes. Sie erzählen die Geschichten der Menschen und Kulturen, aus denen die Bestände des Museums hervorgegangen sind.


13:30 – 15:00 Uhr

Leaky Archive:

Depotführung

Art: Führung

Ort: RJM | Treffpunkt Kasse

Sprache: Deutsch Englisch

Die Sammlungen des Rautenstrauch-Joest-Museums (RJM) umfassen rund 65.000 Objekte und 100.000 historische Fotografien – die meisten davon sind derzeit nicht ausgestellt und werden in den Depots aufbewahrt.

Am zweiten P2P-Wochenende laden wir euch dazu ein, mit Kuratorinnen Tensae Wale Desta und Agustina Andreoletti einen Blick hinter die Kulissen der RJM-Depots zu werfen und Objekte zu entdecken, die nur im Zusammenhang mit dem Kolonialismus und seinen Hinterlassenschaften verstanden werden können. Ohne die Vitrinen und die Ausstellungsarchitektur des Museums können andere Geschichten erlebt, erzählt und geteilt werden. 

Anmeldung unter: rjm-veranstaltungen@stadt-koeln.de


15:00 – 17:00 Uhr

Feminist Future Practices

Sharing & Re-Working Themes & Tools for a Digital Archive

Art: Workshop

Ort: KHM GLASMOOG

Sprache: Englisch

Die Regisseurin Mirjam Schmuck und die Kurator*innen Zuzanna Berendt und Anna Majewska geben Einblicke in ihre Kollaboration im Rahmen der digitalen KASSIA-Konferenz & des KASSIA-Archivs. Im Open Space sollen Techniken und Praktiken feministischer Arbeitsweisen und Narrationen erarbeitet, erprobt und diskutiert werden, die unter anderem im Rahmen des Archivs entstanden sind. Wie kann sie aussehen: eine Toolbox für future feminist practices?

Mit Anmeldung: info@medienwerk-nrw.de


17:15 Uhr

Freie Archiv-
praktiken & institutionelle Archive

Art: Talk

Ort: KHM GLASMOOG

Sprache: Englisch

Mit Wouter de Romph, Mirjam Schmuck, Agustina Andreoletti, Sam Hopkins und Kiran Kumār

Im Gespräch stellen die beteiligten Akteur*innen aus den unterschiedlichen Projekten ihre eigenen Praktiken vor. Dabei treffen künstlerische Recherche auf performative Praxis und neue Entwicklungen im institutionellen Kontext. Wo gibt es Überschneidungen zwischen den Versuchen, in Sammlungen Spuren der Gegenkultur des letzten Jahrhunderts zu finden und flüchtige Praxen sowie implizites Wissen zu übersetzen und zugänglich zu machen? Wie steht das im Verhältnis zu Institutionen, für die problematische Akte des Sammelns ein Gründungsmoment waren und die jetzt darüber nachdenken, Mehrstimmigkeit zuzulassen und ebenfalls künstlerische Methodiken des Forschens einzubeziehen?

Moderiert von Christian Sievers


19:00 Uhr

KASSIA & THE NEW CONVENT­(ION)

A performative archive

Art: Lecture Performance

Ort: KHM Aula

Sprache: Deutsch

Mirjam Schmuck, Regisseurin von kainkollektiv, macht einen transmedialen Walk durch das KASSIA-Archiv und stellt das interdisziplinäre Projekt vor. Wie entsteht im digitalen Raum die Möglichkeit eines (queer-)feministischen Empowerment Space? Wo kreuzen sich künstlerische, aktivistische und technologische Narrationen? Und was kann das sein: die digitale Wiederauferstehung eines 1.300 Jahre alten byzantinischen Frauenklosters im 21. Jahrhundert?

Kassia ist eine Art frühes feministisches und kosmopolitisches Rollenmodell. Ihr Werk wurde von kainkollektiv und verschiedenen Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Institutionen aus Deutschland, Polen und der Türkei als Ausgangspunkt für ein mehrdimensionales und vielschichtiges Projekt genommen. Schließlich entsteht nun die KASSIA-Online-Ausstellung/ das KASSIA-Archiv, das diese Projektteile in gebündelter Form sichtbar machen und interaktiv verknüpfen wird.


20:00 Uhr

(Re)imag(in)ing
the digital document of dance

Art: Lecture Performance

Ort: KHM Aula

Sprache: Englisch

Der interdisziplinäre Künstler Kiran Kumār und der Software-Ingenieur Matthias Härtig werden Ideen und Ergebnisse ihres hybriden computergestützten choreografischen Ansatzes zur digitalen Visualisierung des tanzenden Körpers vorstellen.Auf der perspektivischen Ebene der "Somatik der Digitalität" steht ihre Arbeit im Dialog mit dem yogisch-tantrischen Konzept eines "subtilen Körpers", einem Ort der energetischen Verflechtung zwischen menschlicher Verkörperung und planetarischer Umwelt, und entwirft Skizzen für eine ökospirituelle Digitalität.


21:00 Uhr

The Cassette Underground Live

Art: Listening Session

Ort: KHM GLASMOOG

Sprache: Englisch

Preiswert, praktisch und mit DIY-Charakter: Die Audiokassette war das ideale Medium für verschiedene Gruppen aufstrebender Künstler*innen. Sie bot jedem, der nur über geringe Mittel verfügte, die Möglichkeit, Musik nach eigenen Vorstellungen zu spielen, aufzunehmen und zu verbreiten.

Im Rahmen des Projekts The Cassette Underground untersuchte der Musikwissenschaftler Wouter de Romph die alternativen Zirkulationsnetzwerke und die Vertriebsstrukturen von Kassetten in NRW. Cem Kaya, Dokumentarfilmer und Regisseur, beschäftigt sich intensiv mit der Populärkultur der türkischen Diaspora, in der Kassetten eine entscheidende Rolle spielten – ein Thema, das auch das in Amsterdam und Brüssel ansässige Duo Osdorp Tapes (Barış Akardere und Jurriaan Pots) fasziniert.

Während dieser Listening Session im Rahmen des Kölner P2P-Wochenendes lauschen wir den Klängen der Kassetten und den Gesprächen der Gäste und erfahren so mehr über die vielschichtige Kassettenkultur. 

Infos

Ort

Kunst­hoch­schule für Medien Köln
Filzengraben 2, 50676 Köln
https://www.khm.de/
(Google Maps)

Rauten­strauch-Joest-Museum
Cäcilienstraße 29–33, 50667 Köln
https://www.museenkoeln.de/rautenstrauch-joest-museum/
(Google Maps)

Barrierefreiheit

Als Team arbeiten wir daran, den Monat der Medienkunst zu einer inklusiveren Veranstaltung zu machen. Gleichzeitig sind wir an die räumlichen Gegebenheiten und Einschränkungen der unterschiedlichen Veranstaltungsorte gebunden. 

Kunsthochschule für Medien Köln

GLASMOOG:

Unsere Veranstaltungen im GLASMOOG sind leider nicht gänzlich barrierefrei. Damit wir unter diesen Gegebenheiten einen bestmöglichen Service bieten können, wenden Sie sich für genauere Informationen bitte unter info@medienwerk-nrw.de an Mareen Biermann. Wir danken für Ihr Verständnis.


Aula: 

  • Das Gebäude ist barrierefrei zugänglich. 

  • Barrierefreie Toiletten sind vorhanden.

Rautenstrauch-Joest-Museum


Die Veranstaltungsorte des RJM sind mit Ausnahme des Depots barrierefrei. Für nähere Informationen steht Mareen Biermann unter info@medienwerk-nrw.de zur Verfügung. 

  • Das Gebäude ist barrierefrei zugänglich und mit Induktionsschleifen ausgestattet. 

  • Der Aufzug ist ebenerdig erreichbar.

  • Barrierefreie Toiletten sind vorhanden. 

  • Sitzmöglichkeiten befinden sich im Ausstellungsbereich und im Foyer. Faltstühle als Gehhilfen oder Leihrollstühle sind vorhanden.

  • Ein barrierefreier Zugang ist über die Haltestelle U-Bahn Neumarkt und über die Tiefgarage möglich. Es befinden sich Behindertenparkplätze in der Tiefgarage.